Die paradoxe Theorie der Veränderung

Arnold Beisser, einst Spitzensportler, dann aufgrund einer Krankheit lange Zeit ans Bett und an den Rollstuhl gefesselt, hat erkannt: «Wer etwas verändern will, muss nichts verändern». Die also paradoxe Theorie der Veränderung in unternehmerische Transformationsprozesse eingegangene Logik erklärt, warum so viele Veränderungsprozesse scheitern. Wenn wir den Menschen ankündigen, dass wir einen Change vornehmen wollen und hierfür auch noch so gute Argumente ins Feld führen, ist die Botschaft an die Belegschaft im Wesentlichen die: Ihr seid nicht gut genug. Menschen reagieren auf diese Wahrnehmung in der Regel mit Widerstand, der nur schwierig zu überwinden ist. Wer Veränderung auf diesem defizit-orientierten Weg gestalten sucht, bewegt sich im roten, oberen Teil der Grafik.

Veränderung kommt viel einfacher zustande, wenn wir auf den Stärken aufbauen. Was ist aktuell gut? Was hat uns in die Situation gebracht, dass wir überhaupt über die Freiheit verfügen, unser eigenes Schicksal selbständig zu beeinflussen? Wenn wir mit Menschen so in Kontakt treten, ist die Bereitschaft, über Veränderung nachzudenken, massiv grösser. Entsprechend wenden wir bei unseren Transformationsprozessen den unteren, grünen Teil der Grafik an. Einfache Fragestellungen, um Transformationen so vorwärtszubringen, können sein:

Ist-Situation

  • Was ist gut an der gegenwärtigen Situation? Worauf können wir stolz sein?
  • Wohin wird sich unsere Reise in Zukunft hin entwickeln? Welche Chancen entstehen daraus?

Transferphase

  • Was bringt uns das Neue gemeinsam? Was ist der Nutzen für jeden Einzelnen von uns?
  • Wie realistisch erachten wir das Neue? Wie können wir Hindernisse auf dem Weg überwinden?

Soll-Situation

  • Was können bzw. wollen wir selbst dazu beitragen, um uns gemeinsam auf den Weg zu machen?
  • Wie können wir uns gemeinsam auf diesem Weg stärken?

Probiert es aus – ihr werdet sehen, es wirkt!

Michael Kres

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